Viele meinen ihn zu kennen, die meisten fürchten ihn und viele reden über ihn: Die Rede ist vom JoJo Effekt, der einen in Form von fieser Gewichtszunahme nach erfolgreicher Diät ähnlich eines zurückschnellenden JoJos erreicht. Wer kennt es nicht? Um im Sommer am Strand eine gute Figur zu machen, wird die neueste Diät ausprobiert.
Mehrere Wochen hält man sich mit eiserner Disziplin an die strengen Vorgaben, speckt ordentlich Pfunde ab und genießt seinen Erfolg. Doch oh Schreck! Nach einigen kurzen Wochen der Schlankheit kommen die Pölsterchen wie von Geisterhand zurück und man ist am Ende dicker und unglücklicher als vorher: Dieses Phänomen des Jo-Jo Effektes nimmt der folgende Ratgeber unter die Lupe.
Der Jo-Jo Effekt: Wissenschaftlich erwiesen?
Doch warum meinen so viele Frauen (und Männer) jedes Jahr aufs Neue, dem fiesen Figurkiller Jo-Jo auf den Leim zu gehen? Das hat mehrere Gründe.
Hungern statt ausgewogene Ernährung: So zerschießt man sich den Stoffwechsel
Diät bedeutet für viele Frauen Verzicht, Hunger und Plackerei. Während dieser entbehrungsreichen Phase nehmen Diätwillige oft nur sehr geringe Energiemengen zu sich, um den Gewichtsverlust zu maximieren. Der Körper muss so über einen signifikanten Zeitraum mit einer Nahrungsaufnahme unter seinem Grundumsatz auskommen und fühlt sich einer „Hungersnot“ ausgesetzt. Die Folge davon: Der Stoffwechsel schaltet auf Sparflamme; den sogenannten Hungerstoffwechsel. Die Stoffwechselrate wird heruntergefahren, energieaufwändige Körperfunktionen „wegrationalisiert“, jede verfügbare Kalorie in die Fettreserven gesteckt, um für das Überleben gerüstet zu sein.
Durch die Unterernährung kommt es natürlich trotzdem zu einem Gewichtsverlust – hauptsächlich Muskeln und Wasser – denn Muskeln benötigen viel Energie und werden als erstes abgebaut. Weniger Muskeln bedeutet jedoch auch weniger Verbrauch (das will der Körper ja durch die Sparflamme erreichen). Isst man demnach nach der eine normale Menge an Kalorien, braucht der Organismus viel weniger und speichert die überflüssigen Nahrungsmengen als Fett – diese clevere Überlebensstrategie ist der gefürchtete JoJo-Effekt.
Schlechte Gewohnheiten: Nach der Diät richtig Schlemmen
Viele Diättreibende sehnen das Ende ihrer Kasteiung mit Freuden herbei. Denn dann dürfen sie sich endlich wieder ohne schlechtes Gewissen die so lange verwehrten Lieblingsspeisen gönnen. Durch den vorhergehenden Verzicht werden Menschen nach einer Diät geradezu unersättlich und nehmen schlechte Ernärhungsgewohnheiten an. Auch das führt zur Gewichtszunahme und damit zum Jojo-Effekt.
Der JoJo Effekt: Ein Fazit
- Eine mysteriöse Gewichtszunahme durch den Jo-Jo Effekt gibt es gar nicht. Nimmt man nach einer Diät wieder zu, ist das durch wissenschaftliche Erkenntnisse erklärbar.
- Verminderte Stoffwechselrate: Durch eine zu strikte Diät kann der Körper auf Sparflamme schalten und jede verfügbare Kalorie „bunkern“.
- Endlich wieder sündigen: Diätwillige schlagen nach einer Diät oft unmäßig über die Strenge und nehmen viel zu viele Kalorien zu sich.
- Wer dauerhaft abnehmen will, sollte einen maßvollen, ausgewogenen Ernährungsstil pflegen und auf kurzfristige Diäten verzichten. Die Reduktion von Zucker (vor allem Industriezucker) ist ratsam. Proteine hingegen erhalten die Muskeln und machen fit für den Tag.