Die Wahrheit : „eine Kalorie ist eine Kalorie“

„Kalorien zählen“ ist für die einen der Hauptteil der Diät und für andere total belanglos. Doch was stimmt nun? Sollte man Kalorien zählen oder ist es wirklich egal?

Dazu muss man zunächst ein Mal das Wort Kalorie erklären, es handelt sich dabei um die Maßeinheit für Energie, welche benötigt wird um ein Gramm Wasser, um ein Grad Kelvin zu erwärmen. Dies bedeutet, dass die Kalorienanzahl eines Produktes Auskunft darüber gibt, wie viel Einheiten an Energie man dem Körper zugeführt hat und wie viel Energie der Körper zur Verfügung hat.

Diese Energie wird für verschiedene Funktionen im Körper gebraucht:

  • zum Zellaufbau
  • zur Verdauung
  • für Muskelbewegungen
  • für die Herz- und Atemarbeit
  • und vieles mehr

Doch was ist eigentlich eine Kalorie und ist Kalorie gleich eine Kalorie?

Physikalisch betrachtet ist eine Kalorie eine Kalorie, das bedeutet, dass jede Kalorie den gleichen Energielieferanten darstellt, doch ist es nicht so einfach wie man denkt.

Während der Brennwert bereits im 19. Jahrhundert festgelegt wurde, hat sich wie in allen Lebensbereichen seitdem einiges getan. Seit Jahren unangreifbar wissenschaftlich bestätigt ist, dass beispielsweise nicht alle Kohlenhydrate den gleichen Brennwert haben sondern beispielsweise Ballaststoffe (2 Kalorien) oder Zuckeralkohole (0 Kalorien) nicht den gleichen Brennwert wie andere Kohlenhydrate haben.

In anderen Bereichen wird es noch viele Jahre dauern bis es offiziell anerkannt ist. Obwohl wissenschaftlich beispielsweise bestätigt ist, dass im menschlichen Körper unter Einfluss von Alkohol der Fettabbau blockiert ist, gibt es trotzdem noch immer Leute die sagen „eine Kalorie ist eine Kalorie“ oder „es kommt nur auf die Menge der Kalorien an“.

Doch wenn es beim Alkohol nachweislich anders ist, kann eine Kalorie doch gar nicht eine Kalorie sein und demnach ist die Aussage schon falsch.

Jeder Nährstoff wird anders verarbeitet, egal ob er Fett, Eiweiß oder Kohlenhydrat heißt. Jeder dieser Nährstoffe hat einen eigenen Zweck und eigene Methoden, wie diese in Energie umgewandelt werden. Dazu gibt es bei diesen Nährstoffen noch zum Teil hunderte unterschiedlicher Arten, die anders auf den Menschen wirken und andere Funktionen erfüllen. Wie sollte eine Kalorie einer Transfettsäure (die beispielsweise bei extrem ungesundem Fastfood eingesetzt wird) mit der einer Omega 3 Fettsäure gleichgesetzt werden, die für den Körper lebenswichtig sind, nicht nur das Gehirn mit Leistung versorgen sondern auch auf viele Arten positiv auf unsere Organe wirken kann. Wie sollte es überhaupt möglich sein, dass unser Körper dabei nicht unterscheidet?

Dabei handelt es sich sogar noch um die gleiche Nährstoffgruppe, wie sollten dann Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate gleich wirken? Da es sich bei den Kalorienangaben immer um Brutto-Werte handelt, die nicht die Energie abzieht, die nötig ist, um es als Energiequelle nutzen zu können und jeder Nährstoff anders verarbeitet wird, zeigt dies nur einmal mehr die Absurdität des „eine Kalorie ist eine Kalorie“-Mythos.

Glaubst du beispielsweise, dass du deinen Kalorienbedarf komplett über Zucker decken kannst und trotzdem nicht zunimmst? Wie unser Körper auf Zucker bzw. Kohlenhydrate reagiert, habe ich dir bereits im Beitrag zum Thema „Vollkorn“ erklärt: Kohlenhydrate ist ein Energiespeicher, der sofort verwendet werden muss, beispielsweise gut für Extremsituationen, in der wir sofort blitzschnell Energie brauchen, schlecht fürs Abnehmen. Da unsere Speicher heutzutage chronisch voll sind und der Blutzuckerspiegel beim Verzehr von Kohlenhydraten immer weiter ansteigt, sendet die Bauchspeicheldrüse daraufhin Insulin aus, das die Kohlenhydrate in Fett umwandelt, um sie in unseren Fettzellen für die Zeit, in der wir die Energie brauchen, einzuspeichern. Praktisch fürs Überleben in Hungerzeiten, schlecht fürs Abnehmen. Denn solange Insulin ausgeschüttet ist, signalisiert das dem Körper zudem, dass genügend Energie zur Verfügung steht und demnach kein Fett abgebaut werden darf.

Darüber hinaus ist es unabhängig von der Frage „ist eine Kalorie immer eine Kalorie“, auch wichtig zu bedenken, dass Eiweiß beispielsweise sehr sättigt während Kohlenhydrate schlecht sättigen und sogar für Heißhunger sorgen.

So nun stellt sich die Frage, ob es Sinn macht Kalorien zu zählen?

Heißt das also, dass Kalorien egal sind? Selbstverständlich nicht.

Der Grundumsatz bzw. der Gesamtumsatz an Kalorien, den ein Körper benötigt hat seine absolute Berechtigung. Allerdings wird dieser massiv verfälscht, wenn man sich mit den falschen Nährstoffen ernährt.

Entweder mit Nährstoffen überversorgt ist, welche die Fettverbrennung stoppen und dafür sorgen, dass Fett eingelagert wird, oder an einem Mangel an essentiellen Nährstoffen leidet, die für einen reibungslosen Ablauf der Organe verursacht.

So kann es sonst sein, dass bei einem Gesamttagesumsatz von 3000 Kalorien auch bei einer Einsparung von 1000 Kalorien dennoch Gewicht zugelegt wird obwohl es laut der Kalorienregel eigentlich zu massivem Gewichtsverlust kommen müsste.

Fazit

Achte also nicht unbedingt auf die Kalorien, die du zu dir nimmst, sondern eher drauf, woher deine Kalorien stammen. Erst dann solltest du auf deine Kalorienzufuhr achten. Versuche erst die Lebensmittel zu finden, die gut sind und dir gleichzeitig genauso gut schmecken wie schlechte Lebensmittel.

Ein Artikel von: michael
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