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Kritik an Low Carb

Low Carb Lebensmittel

Nachdem Fette lange Zeit als die Dickmacher schlechthin galten, haben sich mittlerweile die Kohlenhydrate (Carbs) als die Sündenböcke unter den Nährstoffen etabliert. Dies hat zum Teil auch durchaus seine Berechtigung.

Nicht zuletzt deswegen wurden zahlreiche Diätprogramme entwickelt, die auf Basis des Low-Carb-Konzepts aufgebaut sind. Eine Ernährungsweise, die weitgehend auf Kohlenhydrate verzichtet und diese fallweise sogar komplett aussparen soll („No Carb“).

Speziell im Lauf der letzten Jahre hat sich weltweit eine ganze Horde an Low-Carb-Anhänger gebildet. Für diese Verfechter ist Low Carb mehr, als nur eine Diät. Vom Low-Carb-Lifestyle ist die Rede und von teils bahnbrechenden Erfolgen beim Abnehmen wird begeistert berichtet.

 

Low Carb: Wie es (angeblich funktioniert)

Das ganze Low-Carb-Konzept ist im Grunde auf einen Zustand ausgelegt: Ketose. Durch eine extreme Minimierung der Kohlenhydratzufuhr wird ein dauerhaft niedriger Insulinspiegel erreicht. Dadurch soll in weiterer Folge eine gesteigerte Fettverbrennung herbeigeführt werden.

Die tägliche Kohlenhydrat-Zufuhr wird dauerhaft unter einem bestimmten Wert (z.B. 50 Gramm) gehalten und stattdessen dient Eiweiß als Sattmacher. Dieses Eiweiß findet sich bei Low Carb in jeder Mahlzeit, was auch den Muskelabbau eindämmen soll. Verzichtet wird hingegen völlig auf sehr kohlenyhdratreiche Lebensmittel, wie beispielsweise:

  • Nudeln
  • Reis
  • Brot und Gebäck
  • Kartoffeln
  • Süßigkeiten
  • Kuchen und Torten

Auf den ersten Blick mag das alles ganz plausibel klingen. Vor allem auch, weil diese Ernährungsform auch jene Menschen praktizieren können, die sich so gar nicht für Sport begeistern können. Dennoch gibt es einige Kritikpunkte, die auf keinen Fall außer Acht gelassen werden dürfen.

 

Kritik an Low Carb: Warum bei weitem nicht alles eitel Wonne ist

Zunächst ist Low Carb offensichtlich keine Form einer ausgewogenen Ernährung, die viele Ernährungsexperten empfehlen und als „gesund“ einstufen. Richtig umgesetzt kann Low Carb durchaus förderlich beim Abnehmprozess sein, ob dies auch langfristig als gesundheitlich unbedenklich gesehen werden kann, darf bezweifelt werden.

Energie

Kohlenhydrate dienen dem Körper als primäre Energielieferanten. Wird ihm diese dauerhaft verweigert, wird er sich immer wieder durch Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit und quälende Müdigkeit „lautstark“ bemerkbar machen. Befürworter entgegnen hier übrigens, dass dies nur in der Anfangsphase der Fall wäre und sich der Körper rasch an den Kohlenhydrat-Entzug gewöhnen sollte.

 

Disziplin

Gewöhnungseffekt hin oder her: Die Low-Carb-Diät ist für viele Menschen mit sehr viel Disziplin verbunden. Die meisten von uns stehen einfach auf Kohlenhydrate und die Leckereien, die ebendiese reichlich beinhalten. Leider Gottes funktioniert Low Carb aber nur dann, wenn sie diszipliniert und mit eisernem Willen vorangetrieben wird. Low-Carb-Fans kontern, dass gelegentliche „Cheat Days“ erlaubt (und sogar empfohlen) sind und es außerdem zahlreiche kohlenhydratarme Alternativen gibt.

 

Die gute Laune

Trotzdem muss man nicht lange nach weiteren Kritikpunkten suchen. „Kohlenhydrate machen glücklich“ – dies ist nicht nur eine leere Phrase, sondern lässt sich auch belegen. Denn Carbs fördern die Serotonin-Produktion. Ein Hormon welches uns schlicht und einfach gut drauf sein lässt. Im schlimmsten Fall kann ein Serotonin-Mangel sogar zu Depressionen führen, während Süßigkeiten tatsächlich als Mittel gegen den depressiven Gemütszustand eingesetzt werden. Befürworter verweisen hier gerne darauf, dass die Ernährung bei weitem nicht die einzige Serotonin-Quelle darstellt. Körperliche Betätigung, Spaß oder Sex können beispielsweise allesamt Glückshormone produzieren und für gute Laune sorgen.

 

Vegetarier

Kritisiert wird Low Carb auch von Vegetariern. Keine Frage, diese Gruppe ist bei Low Carb stark benachteiligt. Gerade Fleisch oder Fischgerichte sind üblicherweise ein wichtiger Bestandteil der Low-Carb-Ernährung. Für Vegetarier fallen diese komplett weg. Sie sind weitgehend auf Milchprodukte und Eier angewiesen. Das ist höchst eintönig und Low-Carb-Vegetarier laufen ständig Gefahr, wieder in alte Ernährungsmuster zurückzufallen.

 

Sonstige Kritikpunkte

Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Kritikpunkte, die der Low-Carb-Bewegung den Wind aus den Segeln nehmen könnte. So wird dem Ernährungsstil nachgesagt, gewisse Krankheiten und Körperschäden mitzuverantworten. Einige Ärzte kritisieren immer wieder den bedenklichen Eiweiß-Konsum und vermuten in weiterer Folge Leber- und Nierenprobleme. Anwender der Low-Carb-Diät berichten vereinzelt über Mundgeruch, Muskelkrämpfe und Kopfschmerzen. Fallweise kann auch Übelkeit auftreten. Eine US-Studie attestiert gar die Förderung von Fettablagerung in den Arterien, was natürlich ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko zur Folge hätte. Andererseits ist zu sagen, dass es auch zahlreiche Studienresultate gibt, die eine kohlenhydratarme Ernährung als unbedenklich oder gar ratsam einstuft.

 

Fazit zu Low Carb und unsere Ernährungsempfehlung

Im Großen und Ganzen hat Low Carb, wie viele andere Konzepte auch, sowohl Vorteile als auch Nachteile vorzuweisen. Während der negative Effekt von Kohlenhydrate hinsichtlich Fettleibigkeit und Abnehmproblemen heute unbestritten sein dürfte, werden diese bei Low Carb zum Teil pauschal verteufelt.

Da Low Carb an sich eine gute Ernährungsstrategie zum Abnehmen darstellt, macht es durchaus Sinn, sich dieses Konzept mal näher anzusehen. Wir empfehlen aber eine moderate Variante der Low-Carb-Diäten. Der komplette Verzicht auf Kohlenhydrate im Rahmen von diverser Hardcore-Crash-Diäten muss definitiv mit kritischen Augen gesehen werden.

Wer Low Carb anwenden möchte, muss sich auch über die Challenges puncto Disziplin im Klaren sein. Wer auf Pasta und Süßigkeiten steht, der wird sich im Verzicht üben müssen. Vegetarier betrifft dies noch stärker. Bringen Sie aber eisernen Willen mit, legen langfristige Disziplin an den Tag und können auch ganz gut ohne Kohlenhydrate, dann werden Sie mit Low Carb bestimmt gute Abnehmerfolge erzielen!

Ein Artikel von: michael
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